“Klimahysterie” ist Unwort des Jahres 2019 – Die Jury der sprachkritischen Aktion hat den Begriff “Klimahysterie” zum Unwort des Jahres 2019 gewählt. Ihrer Pressemitteilung zufolge verwenden insbesondere AfD und FAZ das Wort, um Klimaschutzbemühungen und sachliche Debatten zum Thema zu diffamieren. Als weitere Unwörter wurden “Umvolkung” und “Ethikmauer” gelistet. Die Jury besteht seit 2011 aus fünf ständigen Mitgliedern, jährlich wechselndes Mitglied war in diesem Jahr der Kabarettist Urban Priol….
Politische Debattenkultur
Kaum Respekt für PolitikerInnen und JournalistInnen – Nur 25 % der Deutschen finden, dass PolitikerInnen “viel” oder “sehr viel Respekt” entgegengebracht wird (JournalistInnen: 32 %), Tendenz sinkend. Diese Werten korrelieren mit einer Zunahme von Gewalt und Drohungen gegen diese Berufsgruppen in letzter Zeit. Beide Berufe werden außerdem von Frauen mehr als von Männern, und von Westdeutschen mehr als von Ostdeutschen geschätzt. Die “Anerkennungsliste” führen ÄrztInnen, ProfessorInnen und RichterInnen an….
Hass im Netz kommt fast zu 80 % von rechts – Das Bundeskriminalamt hat Hassrede im Netz analysiert und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass im Jahr 2018 rund 77 % der Hasskommentare rechtsideologischen Hintergrund hatten. Nur 9 % hatten linksextremen Bezug, der Rest ist “ausländischen oder religiösen Ideologien beziehungsweise keiner konkreten politischen Motivation zuzuordnen”. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch die im Juni veröffentlichte Studie “#Hass im Netz”…
Nur leichter “Fridays for Future”-Effekt bei Politisierung von Jugendlichen – Laut der Shell-Jugendstudie 2019 bezeichnen sich 41 % der 12- bis 25-Jährigen als “politisch interessiert”. Nach einem Anstieg um 11 % seit 2002 stagniert der Wert somit auf dem Niveau der letzten Jahre. Gleichzeitig stieg der Anteil derer, die politischem Engagement eine hohe Bedeutung beimessen: von 23 % im Jahr 2010 auf 34 %. ➡️ Tagesschau (Artikel) | Shell…
Politische Kommunikation besteht oftmals zu einem (zu) großen Anteil an Allgemeinplätzen und Binsenweisheiten. Gegen die Überflutung mit Floskeln soll daher ein neuer politischer Podcast helfen: Felix Hanke und Kurt Woischytzky haben sich zur Aufgabe gemacht, kurz, kompakt und prägnant in vier Rubriken die politischen Highlights der Woche aufzuarbeiten, um herauszufinden, was Floskel und was Aussage mit Substanz ist. Das 20- bis 30-minütige Format erscheint wöchentlich und ist über Spotify…
Politischer Podcast aus Studentenhand – Die beiden HTW-Studenten Basil Al-Amayra und Clemens Lukitsch interviewen in ihrem “Grautöne”-Podcast regelmäßig hochkarätige Gäste zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen. Bisher waren unter anderem Ökonom Peter Bofinger, Grünen-Geschäftsführer Michael Kellner und FDP-Politiker Johannes Vogel zu Gast in dem 60-minütigen Format, das über soundcloud, iTunes und YouTube verfügbar ist.
Robert Habeck meint, dass “Twitter ihn verändert hat” – Für Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Peter Schlobinski keine Neuigkeit. Problematisch sei vor allem das Tempo und die Kreativität, welche das Medium Twitter einfordert. Im Interview mit dem Deutschlandfunk mahnt er, dass Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, sich stärker bewusst sein sollten, das eben wirklich jedes einzelne Wort zähle.
“Debattencamp”, “Zuhör-Tour”, “Beteiligungsgrün”: Das sind nur einige der Formate, mit denen die Parteien ihre Mitglieder in Personal- und Programm-Entscheidungen einbeziehen. Erik Meyer hat für das Magazin “politik & kommunikation” die basisdemokratischen Verfahren aller Bundestagsparteien analysiert und dabei vor allem die digitalen Partizipationsmöglichkeiten in den Blick genommen. Fazit seines Überblicks: Auch wenn bei allen Parteien digitale Tools zum Einsatz kommen, bewirke die Digitalisierung bislang nur einen eher moderaten Wandel parteiinterner…
In der neuen vierteiligen Dokumentation “Mission Wahrheit – Die New York Times und Donald Trump” blickt ARTE auf eindrucksvolle Art hinter die Kulissen der New York Times. Ein Jahr lang begleitete die Regisseurin Liz Garbus dessen RedakteurInnen: Von Trumps Amtseinführung über die Enthüllungen rund um die Russland-Affäre bis hin zu den immer aggressiveren Attacken des Präsidenten gegenüber den Medien zeigt der Film die besondere Verantwortung der JournalistInnen angesichts stetiger…
Schon jetzt werden einzelne AfD-Abgeordnete vom Verfassungsschutz beobachtet und immer wieder wird eine Überwachung der gesamten Partei diskutiert. Daher hat die AfD nun ein Gutachten erstellen lassen, indem 31 Handlungsempfehlungen formuliert werden, um einer solchen Beobachtung zu entgehen. Demnach seien etwa extremistische Reizwörter wie “Umvolkung” und “Überfremdung” oder pauschal negative Werturteile über MigrantInnen zu vermeiden. Netzpolitk.org veröffentlicht das Gutachten im Volltext. ➡ netzpolitik: https://netzpolitik.org/2018/wir-veroeffentlichen-wie-sich-die-afd-ihre-eigene-verfassungsfeindlichkeit-bescheinigen-laesst/#2018-10-23_AfD-Gutachten-Beobachtung-Verfassungsschutz