Liebe Leserin, lieber Leser,
„unangenehm still“ findet das RND derzeit das Regierungsviertel und zitiert Hape Kerkeling, der das Gefühl hat, dass Deutschland gerade “am Vorabend von Etwas steht, das er nicht miterleben möchte“. Und in der Tat: In der Hochzeit der Sommerferien ist wenig zu hören aus Ministerien und Parlament, allen Krisen zum Trotz. Warum chronisch überlastete Spitzenpolitiker:innen aber auch mal Urlaub machen müssen und welche Fragen dabei auftauchen, schildern wir weiter unten.
Dagegen lag Magdeburg in den letzten Wochen hoch im Kurs der politischen Berichterstattung. Denn in Sachsen-Anhalts Hauptstadt fand der Bundes- und Europaparteitag der AfD statt. Die Rechtsnationalen haben zwischenzeitlich im DeutschlandTrend und bei Forsa die 21 % geknackt und wollten sich für die Europawahl aufstellen. Mehr Hintergründe zum AfD-Parteitag:
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Der Spiegel (€) hat den Parteitag und insbesondere die Europawahlversammlung als “Durchmarsch der Völkischen” analysiert und zentrale Positionen zusammengefasst.
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Ralf Neukirch porträtiert beim Spiegel (€) den AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah und dessen zentrale Positionen inklusive Datingtipps auf Tiktok.
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“Gegen das Modebusiness ist Politik ein Streichelzoo”: Eine andere Europawahl-Kandidatin fiel unterdessen insbesondere durch ihren Lebenslauf auf. Die 26-jährige Marie-Thérèse Kaiser bewarb sich mit einer angeblichen Berufserfahrung von 21 Jahren. Was dahinter steckte, weiß die Welt.
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Auch einen ganz besonderen Platz hat sich der AfD-Delegierte Dieter Schwarzenberger aus Ulm gesichert. Dieter Schwarzenberger aus Ulm hat nämlich eine besondere Rede gehalten. Aber sehen Sie in unserem Tweet der Woche selbst, was Dieter Schwarzenberger aus Ulm gesagt hat.
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Proteste gegen den Parteitag blieben nicht aus. Welche Organisationen vertreten waren und wie die Demos verliefen, weiß der Tagesspiegel.
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Als “größte Parteispende” gilt ein Goldschatz, den ein niedersächsischer Erfinder der AfD gespendet hat. Ob die Partei eine solche Spende überhaupt annehmen darf, hat das RND (€) recherchiert. Mehr zu AfD-Großspenden weiter unten.
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Zusammenarbeit mit der AfD bleibt ein Streitthema unter Politiker:innen. Eine Spiegel-Umfrage hat nun insbesondere zur Kooperation zwischen CDU und AfD nachgeforscht.
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Was würde in Deutschland unter der Regierung einer autoritären Partei geschehen? Dieses Szenario erforscht das Thüringen Projekt des Verfassungsblogs.
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Welche Verbindungen ein prorussischer Aktivist zu einem AfD-Mitarbeiter im Bundestag hat, haben Recherchen des Spiegel aufgedeckt.
In der Hauptstadtpresse ging es währenddessen vor allem um Budgetkürzungen im Bundeshaushalt: Der Streit um das Elterngeld ist schon ein bisschen her. Nun wurde bekannt, dass das Justizministerium der Digitalambulanz HateAid gut 600.000 € streichen wird (hier geht es übrigens zur Spendenseite von HateAid). Weitaus mehr Mittel sollen der Verwaltungsdigitalisierung (– 99 %) und der Bundeszentrale politische Bildung (– 25 %) gestrichen werden. Die Kürzungen sind jedoch noch nicht durch das Parlament.
Dass der Bund nach den letzten Haushaltsjahren, die durch Corona und Kriegsfolgen sehr teuer waren, sparen muss, ist klar. Dass dies aber bei der eh schon taumelnden digitalen Verwaltung und angesichts der gesellschaftlichen Polarisierung auch bei der politischen und demokratischen Bildung passieren soll, wird zu Recht kontrovers diskutiert, um es freundlich zu formulieren. Geld ist hingegen für das Bundesfinanzkriminalamt da: Die neue Behörde gegen Geldwäsche soll Anfang nächstes Jahr die Arbeit aufnehmen.
Mehr Geld gab es hingegen für die Parteien. Die Auswertung der Parteigroßspenden (ab 50.000 €) für das erste Halbjahr 2023 ist fertig und die Spender:innen haben wieder tiefer in die Tasche gegriffen. Mit 994.444 € flossen den Parteien mehr als doppelt so viel Mittel wie im Vorjahreszeitraum zu. Mit einer Spende von 265.000 € liegt die AfD dabei auf dem ersten Platz, CSU und Linke gingen leer aus.
Ganz sicher finanziert sind die Urlaube von Kabinett und Spitzenpolitik. Ein paar wissenswerte Hintergründe zur Urlaubszeit im politischen Berlin haben wir hier für Sie zusammengestellt:
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Was Spitzenpolitikerinnen beim Urlaub beachten müssen und warum Urlaub auch als Politikum betrachtet werden kann, weiß die Tagesschau.
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Was im Kanzleramt passiert, wenn der Chef Wandern ist, hat der Tagesspiegel recherchiert.
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Ganz sicher wird im Referat 612 des Bundeskanzleramts gearbeitet. Wie die “Wirksames Regieren”-Spezialeinheit die Ampelregierung der Öffentlichkeit präsentiert, hat Hajo Schumacher für die Morgenpost aufgeschrieben.
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Im Bundestag wird zwar nicht getagt, aber durchaus gearbeitet. Die Rheinische Post hat sich mit der “Baustelle Bundestag” beschäftigt, die den Reichstag auch kurzzeitig ins Dunkle gelegt hat.
Auch die polisphere-Redaktion ist noch nicht wieder vollzählig aus dem Urlaub zurückgekehrt, deswegen gibt es die nächste politnews-Ausgabe erst wieder in zwei Wochen am 21. August. Bis dahin können Sie sich aber zum Beispiel auf unserem politischen Eventkalender politcal.de täglich über neue Events informieren!
Mit den besten Grüßen zum Wochenanfang

Einen Rahmenvertrag für das Land Berlin in Höhe von 52 Millionen Euro konnte Polyteia gemeinsam mit der msg systems ag für sich gewinnen. In diesem Zuge soll das von Faruk Tuncer gegründete Unternehmen Teile der Berliner Verwaltungsreform umsetzen sowie die Digitalisierung im öffentlichen Sektor vorantreiben. Insbesondere soll dabei die Verwaltung bei datenbasierten Entscheidungen unterstützt werden. Polyteia ist seit Jahren im Bereich Govtech tätig und stellt Städten und Gemeinden Datenplattformen bereit.<
Qualitativ hochwertige offene Daten zu Amts- und Mandatsträger:innen, durch die mehr Transparenz und Teilhabe an politischen Prozessen ermöglicht wird, möchte der neue “Demokratie-Wegweiser” bereitstellen. Im Rahmen dessen soll zunächst eine politische Landkarte aller Verantwortungsträger:innen entwickelt werden, anhand derer alle Bürger:innen ihre jeweiligen Vertreter:innen schnell und einfach zugänglich finden können. Gründerin ist Franziska Hollstein, die von JoinPolitics gefördert wird.
Junge Frauen zwischen 18 und 24 wählten 2021 in der Regel linker als junge Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Soziologen Ansgar Hudde, die vergangene Woche in der “Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie” erschienen ist und die “Repräsentative Wahlstatistik” in Deutschland auswertet. Konkret wählen Frauen demnach deutlich häufiger die Grünen, Linke oder SPD, während bei Männern eher die FDP und die AfD beliebte Parteien sind. Bei der CDU/CSU…
Alle Wahltrends in Europa auf einen Blick? Das bietet Politico mit seinem “Poll of Polls”-Dashboard an, welches tagesaktuelle Umfragen zusammenfasst und grafisch präsentiert. Dabei werden nicht nur 30 europäische Staaten betrachtet, sondern auch der europaweite Trend. Zusätzlich präsentiert Politico einen Aus- und Rückblick auf nationale und regionale Wahlen sowie weitere Nachrichten zu europäischen Wahlen. Seit kurzem ist die Seite auch in einer deutschen Version verfügbar.
“Jung und engagiert”: Unter diesem Titel hat die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt ein Förderprogramm gestartet, das gemeinwohlorientierte Projekte junger Menschen finanziell fördert. Noch bis zum 15. August können Projektanträge eingereicht werden, die sich mit Digitalisierung, Klimaschutz oder Gesellschaftlichem Zusammenhalt beschäftigen und dabei unter anderem von jungen Menschen unter 27 Jahren organisiert werden. Möglich ist eine Förderung von bis zu 500 Euro. Projekte können dabei acht Wochen nach…
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- AfD: Verfassungsschutz warnt vor Zunahme verfassungsfeindlicher Strömungen
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- Scholz, Merkel, Schröder: Was die Kanzler:innen gemeinsam haben (€)
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- Kritik an Fördermittel-Vergabe: Vetternwirtschaft im Verkehrsministerium? & Volker Wissing, der Problemminister (€)
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“Wo kommt er her?”
HateAid
Die Organisation HateAid setzt sich gegen digitale Gewalt ein, indem sie einerseits für Betroffene Beratung und rechtliche Unterstützung anbietet und andererseits Kampagnen für mehr Aufklärung und Sensibilisierung in der Gesellschaft organisiert. Dabei wird die unabhängige und überparteiliche Arbeit etwa durch die Alfred Landecker Foundation, die Schöpflin Stiftung oder (noch) das Bundesministerium der Justiz gefördert. HateAid hat seinen Sitz in Berlin und wird von Anna-Lena von Hodenberg geleitet.
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