Meldungen mit Antisemitismusbezug

Report zur TikTok-Intifada

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel wird zugehörige Desinformation und Propaganda besonders auch auf TikTok verbreitet. Wie sich dies auf die politische Meinungsbildung junger Menschen auswirkt, die dort vor allem präsent sind, untersucht ein aktueller Bericht der Bildungsstätte Anne Frank. Die leicht beeinflussbare Zielgruppe werde auf TikTok oft ohne Aufsicht mit verstörendem Content konfrontiert: z.B. mit Memes und Clips, die die Taten der Hamas bezweifeln, die Israel mit…

Factsheet zu antisemitischen und antimuslimischen Einstellungen in Deutschland

Insgesamt 43 % der Bevölkerung sind der Meinung, dass der Staat Israel mit den Palästinenser:innen das mache, was die Nazis im Dritten Reich mit den Juden:Jüdinnen gemacht hätten. Antisemitische Übergriffe wurden durch den Terrorangriff der Hamas verstärkt. Diese finden sich nicht nur im rechten Spektrum, sondern in allen Bevölkerungsschichten, so das Factsheet “Antisemitismus, Rassismus und gesellschaftlicher Zusammenhalt” der Bertelsmann Stiftung. Dabei hat auch Antisemitismus in der muslimischen Bevölkerung neue…

Aktionswochen gegen Antisemitismus

“Zero Antisemitismus” – unter diesem Motto starten heute die 20. Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus, die einen Monat lang von der Amadeu Antonio Stiftung veranstaltet werden. Zu diesem Anlass präsentiert die Stiftung in Kooperation mit über 100 Partnern und zivilgesellschaftlichen Initiativen ein breites Programm. So werden etwa Talks, Podiumsdiskussionen und Konferenzen angeboten, aber auch Stadtrundgänge, Konzerte oder Filmscreenings. Zudem bietet die Stiftung online einen Überblick über Studien zu Antisemitismus in…

RIAS-Prize für Holocaust-Doku

Der wachsende Antisemitismus in den USA brachte den CNN-Journalisten Wolf Blitzer dazu, eine Dokumentation über den Holocaust und seine persönliche Familiengeschichte zu produzieren. Diese Doku mit dem Titel “Never Again” erhielt nun in Berlin den RIAS-Prize, der an Werke aus Rundfunk, Fernsehen und digitalen Medien mit deutsch-amerikanischem Bezug vergeben wird. Wolf Blitzer wurde in Augsburg geboren und emigrierte 1948 mit seinen Eltern, die den Holocaust überlebten, in die USA.

Umbenennung von Berliner Straßennamen mit antisemitischen Bezügen

290 Straßen und Plätze, die auf mit Antisemitismus in Verbindung stehende historische Persönlichkeiten zurückgehen, sollen umbenannt werden. Nun wurde unter anderem der frühere Elkartsweg im Berliner Bezirk Spandau zum Erna-Koschwitz-Weg oder der Maerckerweg in Lankwitz zum Maria-Rimkus-Weg. Das geht laut Zeit Online aus der Zwischenbilanz zu dem 2021 vorgelegten Dossier des Ansprechpartners des Landes Berlin zu Antisemitismus hervor. Auch ist in der Berlin History App ein eigener Teil zu…

Enormer Anstieg antisemitischer Straftaten in Berlin

Insgesamt 691 Verfahren antisemitischer Straftaten in Berlin wurden für das Jahr 2022 registriert, so die aktuellen Zahlen der Berliner Generalstaatsanwaltschaft. Damit haben die Straftaten stark zugenommen: Im Jahr 2021 waren es noch 661, 2020 lag die Zahl bei 417 und 2019 gab es 386 Verfahren. Dabei haben unter anderem Vergleiche zwischen den staatlichen Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie und dem Holocaust sowie Desinformation, die im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg…

Publikation zu jüdischen Perspektiven auf Antisemitismus

Das rechtsextreme Milieu wird von Betroffenen von Antisemitismus als größte Bedrohung genannt. Trotzdem kann Antisemitismus nicht einer bestimmten Schicht zugeschrieben werden. Dies zeigt die Publikation des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V., die eine starke Divergenz zwischen den Perspektiven der Mehrheitsgesellschaft und denen der Jüdinnen:Juden darlegt. Zu den häufigsten Umgangsweisen mit antisemitischen Anfeindungen zählen unter anderem das Vermeiden in der Öffentlichkeit als jüdisch erkannt zu werden, das Ignorieren…

Tracker zu Antisemitismus im Ukraine-Krieg vorgestellt

Antisemitismus ist ein wichtiges Mittel pro-russischer Desinformation im Ukraine-Krieg. Zentrale Motive sind z. B. die Gleichsetzung der Ukraine mit Nazis, Satanismus oder der Verschwörungsmythos des Great Reset bzw. New World Order. Dies sind erste Ergebnisse des Antisemitismustrackers, den polisphere mit Unterstützung der Stiftung EVZ entwickelt und letzte Woche vorgestellt hat. Das Online-Dashboards gibt einen laufenden Überblick zu antisemitischen Äußerungen, Akteur:innen und Narrative im deutschsprachigen Netz.

Studie: Großes Interesse junger Menschen an NS-Zeit

Rund 63 % der jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren haben sich intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus befasst – verglichen mit nur rund 53 % in der Allgemeinbevölkerung. Weniger als 10 % der jungen Befragten fehlt das Verständnis für die heutige Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte. Das sind die Ergebnisse der MEMO-Jugendstudie der Stiftung EVZ. Dabei nutzten die jungen Menschen vor allem das Internet sowie Spiel- und Dokumentarfilme…

Twitter-Grundsatzprozess gegen Antisemitismus

Antisemitische Inhalte werden auf Twitter oft geduldet und von den Plattformbetreibern nicht entfernt. Aus diesem Grund hat die European Union of Jewish Students gemeinsam mit der Organisation HateAid und Unterstützung der Landecker Foundation vergangene Woche vor dem Landgericht Berlin eine Klage gegen Twitter eingereicht. So soll grundsätzlich geklärt werden, inwieweit Twitter-Nutzer:innen und NGOs die Entfernung strafbarer Inhalte, etwa von Holocaustleugnung, einfordern können.

Viele junge Niederländer:innen halten Holocaust für übertrieben

23 % der niederländischen Millennials und der Generation Z denkt, dass der Holocaust ein Mythos oder eine Übertreibung sei. Laut einer Studie der Claims Conference fehlt es an Wissen über den Holocaust. Demnach wussten 59 % der jungen Niederländer:innen und 54 % aller Befragten nicht, dass sechs Millionen jüdische Menschen ermordet wurden. Unter den Millennials und der Generation Z gaben 37 % an, zwei Millionen oder weniger Jüdinnen:Juden seien…

Wie die Generation Z zur NS-Zeit steht

75 % der 16- bis 25-Jährigen interessieren sich für die NS-Zeit, während es in ihrer Elterngeneration nur 66 % sind. Das hat eine Studie des Rheingold Instituts im Auftrag der Arolsen Archives herausgefunden. Dabei existieren für 48 % der Generation Z Parallelen zwischen aktuellen politischen Entwicklungen und der NS-Geschichte. Für 64 % der jungen Menschen stellt die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus eine Mutprobe dar.

Förderung der Antisemitismusforschung

Mit rund 12 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit Mitte 2021 zehn deutsche Forschungsverbünde, um die Wissenschaft zum Thema Antisemitismus weiter voranzubringen. Unter den 31 Teilvorhaben befinden sich unter anderem Projekte zu “Antisemitismus in Online-Medien” oder “Antisemitismus im Kontext der Justiz”. Das geht aus dem Lagebericht zu Rassismus in Deutschland der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung hervor.

Anstieg von Antisemitismus in den Vereinigten Staaten

Antisemitismus ist nicht mehr nur in Europa und im Nahen Osten zu verorten, sondern erlebt auch in den Vereinigten Staaten einen Aufschwung. Dies geht aus einem Artikel des Onlinemagazins K. hervor. Besonders die antisemitischen Äußerungen des US-Rappers Kanye West besitzen eine hohe Anziehungskraft von globalem Ausmaß und sprechen ein Publikum mit unterschiedlichen politischen Einstellungen an.

Deutschlandweit einmaliger Studiengang zu Antisemitismus

Die Universität Würzburg bietet seit dem Wintersemester 2022/23 den neuen Studiengang Antisemitismuskritische Bildung für Unterricht und Schule an, der in Deutschland einmalig ist. Ziel des Zusatzstudiums für Lehramtsstudierende ist es, pädagogische Ansätze zum Umgang von Antisemitismus an Schulen zu vermitteln und Denkmuster zu identifizieren. Ab April wird es zudem einen Lehrstuhl für jüdische Studien geben.

Erste Nationale Strategie gegen Antisemitismus

Zum ersten Mal hat die Bundesregierung vergangene Woche eine Nationale Strategie gegen Antisemitismus beschlossen. Ziel ist es, jüdische Lebensrealitäten in Deutschland sichtbarer zu machen und Antisemitismus auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen entgegenzutreten. Anhand von fünf zentralen Handlungsfeldern und drei Querschnittsdimensionen soll die Strategie diversen öffentlichen und nichtöffentlichen Stellen bei der Antisemitismusbekämpfung Orientierung bieten und für die praktische Arbeit genutzt werden.

Erstmalige Verleihung des Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland

Zwei Initiativen wurden erstmals mit dem Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland ausgezeichnet. Der neu gestiftete Preis soll zur Sichtbarkeit jüdischen Lebens beitragen. Unter den Preistragenden befindet sich die Projektgruppe „Jüdisches Halle – gestern und heute”, die durch die Entwicklung eines digitalen Stadtrundgangs jüdisches lokales Leben in Halle erlebbar macht. Auch der „Jüdische Salon am Grindel e.V.” wurde für sein Engagement geehrt, da die Initiative aus Hamburg einen Ort…

Wachsende Vorurteile gegen Minderheiten

Jeder zwanzigste Deutsche meint, dass der Nationalsozialismus gute Seiten hatte, so die diesjährige Leipziger Autoritarismus-Studie. Aus der am 9. November erschienenen elften Auflage ergibt sich ein ambivalentes Bild eines Landes ‚im Krisenmodus‘: So finden sich in der Bevölkerung einerseits weniger rechtsextreme Einstellungen und mehr Demokratiezufriedenheit als noch 2020. Andererseits lässt sich ein Anstieg an Vorurteilen gegen Minderheiten beobachten. 26 % meinten etwa, dass die Bundesrepublik durch „die vielen Ausländer” überfremdet…

Hoher Online-Anteil antisemitischer Straftaten

Mehr als ein Drittel aller antisemitischen Straftaten 2021 wurden online verübt, so der aktuelle Antisemitismus-Jahresbericht der Europäischen Agentur für Grundrechte (FRA). Demnach ereigneten sich von insgesamt 3.027 politisch motivierten Straftaten mit antisemitischem Motiv in Deutschland 1.194 im Internet. Dabei haben die Covid-19-Pandemie und Russlands Krieg in der Ukraine zu einem Anstieg antisemitischer Vorfälle geführt. Die Verwendung antisemitischer Narrative von Seiten Russlands, wie der Missbrauch des Begriffes „Nazi“, erfolgte vor…

Jede:r Fünfte glaubt pro-russischen Verschwörungserzählungen

Das zeigt eine Befragung der auf Desinformation und Radikalisierung spezialisierten Forschungsinitiative CeMAS. Demnach meinten 19 %, dass der russische Angriffskrieg eine alternativlose Reaktion Russlands auf eine Provokation der NATO sei, zusätzliche 21 % stimmten dieser Aussage teilweise zu. Im April lag die Zustimmung noch bei 12 % und 17 % teilweise Zustimmung. Insbesondere in Ostdeutschland findet diese These mit 33 % Zustimmung (26 % teils) Anklang, während sie Westdeutschland lediglich 16 %…

Experiment: Antisemitische Inhalte werden auf Social-Media-Plattformen kaum gelöscht

Nur drei von insgesamt 125 antisemitischen Inhalten wurden nach einer Meldung innerhalb von 24 Stunden gelöscht. Dies zeigten Abgeordnete des EU-Parlaments und ein kanadischer Parlamentarier in einem Beitrag von report München. So entfernte Facebook lediglich einen von 50 antisemitischen Inhalten. Auf YouTube kam es ebenfalls nur bei einem von 34 und auf Twitter bei einem von 41 Hassbeiträgen zur Löschung. Dabei haben sich soziale Netzwerke in der EU auf …

Hohe Zahlen antisemitischer Straftaten 2022

In diesem Jahr wurden bereits 1555 antisemitische Straftaten verübt – darunter 55 Gewalttaten. Laut Bundesinnenministerium kommt es täglich zu mehr als fünf antisemitischen strafrechtlichen Vorfällen. Elf Gewalttaten ereigneten sich im dritten Quartal dieses Jahres. Dabei wurden fünf im Bundesland Berlin, zwei in Brandenburg, drei in Bayern und eine in Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Rechte Mobilisierung für den „Wutwinter“

Die Mobilisierung verschwörungsideologischer Akteur:innen für den „Wutwinter“ erfolgt vorwiegend über Online-Plattformen, so der dritte EFBI Digital Report der Amadeu Antonio Stiftung und des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts (EFBI). Die Analyse der sächsischen rechten Telegram-Szene zeigt, dass der Kanal der Freien Sachsen dabei mit ungefähr 2700 neuen Abonnements den größten absoluten Zuwachs verzeichnet. AFD-Politiker:innen konnten auf Telegram vor allem relativ zu ihrer vorherigen Größe dazugewinnen, wie MdB Karsten Hilse mit 33 %. Drei…

Dokumentation: Wie antisemitische Mobilisierung über Online-Propaganda funktioniert

Digitale Medien spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Vernetzung, Mobilisierung und Verbreitung von Propaganda antidemokratischer Bewegungen. Darum geht es in der ersten Episode der Webdoku #Interferenzen von democ. e.V. Demnach beteiligen sich an vielen Demonstrationen auf der Straße nur einige hundert Menschen, während es online oft Tausende sind. Kreml-Narrative, die häufig als antisemitisches Welterklärungsmuster und Versuch zur Schwächung westlicher Demokratien dienen, stellen einen thematischen Schwerpunkt dar.

Antisemitismus & die russische Invasion der Ukraine

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, sowie die Terroranschläge in Israel im Frühjahr sind beides politisch und medial prägende Ereignisse des Jahres 2022. Der Bericht von Decoding Antisemitismus untersucht wie Internutzer:innen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland auf diese Einschnitte reagierten, und inwiefern Antisemitismus eine Rolle spielte. Von den über 9.100 analysierten Kommentaren in Bezug auf die russische Invasion der Ukraine lag die Anzahl an antisemitischen Kommentaren in Großbritannien und…