re:publica 22

re:publica 22: Bild von der Bühne mit den 4 Gründer:innen der re:publica, Publikum
Foto: Stefanie Loos/re:publica

Nach drei Jahren Wartezeit war es endlich soweit: Die re:publica, das Festival für die digitale Gesellschaft, konnte endlich wieder in Präsenz stattfinden. Die re:publica 22 knüpfte mit ihrem Motto “Any Way the Wind Blows”, gleichzeitig die letzte Zeile des Queen-Klassikers “Bohemian Rhapsody”, direkt an das Ende einer jeden re:publica an, schließlich wird zum Abschluss der Veranstaltung seit jeher gemeinsam genau dieser Song gesungen. Trotz dieser Reminiszenz an die Traditionen des Festivals, gingen mit diesem re:start auch einige Veränderungen einher.

Die deutlichste Veränderung: Seit 2012 fand die re:publica immer in der Station Berlin statt. Dieses Jahr mussten die Teilnehmer:innen aber mit einem neuen Ort, dem ehemaligen Impfzentrum Arena Berlin und dem Festsaal Kreuzberg, Vorlieb nehmen. Statt Bällebad gab es dieses Jahr das Badeschiff und damit einen Pool auf der Spree. Und auch die typischen Treffpunkte mussten sich erst neu etablieren.

Luisa Neubauer vor einer Leinwand. Auf der Leinwand steht "Let's not fuck this up"
Foto: Stefanie Loos/re:publica

Um Menschen, die das erste Mal bei der re:publica teilgenommen haben, den Einstieg zu erleichtern, hat re:publica-Veteran und polisphere-Geschäftsführer Philipp Sälhoff als Mentor bei Mentor:innenprogramm #AskTheMentor unterstützt. Neben einer Führung durch den, auch für ihn neuen, Veranstaltungsort, hat er auch im privaten Gespräch den einen oder anderen Geheimtipp für eine erfolgreiche re:publica-Teilnahme verraten.

Das Festival stand in diesem Jahr im Zeichen der Nachhaltigkeit. Ganz bewusst haben die Veranstalter:innen darauf verzichtet, neue Lanyards für die Namensschilder produzieren zu lassen und auch T-Shirts gab es nicht zu kaufen. Für Teilnehmer:innen, die eine Erinnerung mitnehmen wollten, gab es jedoch das Alternativangebot, eine altes mitgebrachtes Shirt vor Ort bedrucken zu lassen. Und so bildete das Programm – neben den klassischen digitalen und gesellschaftspolitischen Themen – auch den Komplex Klimaschutz ab. Die Eröffnungskeynote der diesjährigen re:publica wurde von der Nachhaltigkeitsexpertin und Scientist4Future Maja Göpel gehalten, bei der Abschlusskeynote von Klimaaktivistin Luisa Neubauer stand auch die Klimakrise im Zentrum. 

re:publica 22: Markus Beckedahl mit Volker Wissing auf der Bühne
Foto: Stefanie Loos/re:publica

Dass die re:publica auch von hoher politischer Relevanz ist, zeigte sich auch in der Vielzahl an Mitgliedern der Bundesregierung, die die der re:publica einen Besuch abstatteten. Ein besonderes Highlight: der Auftritt des Bundeskanzlers Olaf Scholz. Nicht weil er im Talk mit Moderatorin Linda Zervakis eine sofortige digitale Zeitenwende versprach, sondern weil er als erste:r Bundeskanzler:in überhaupt auf der re:publica auftrat. Altkanzlerin Merkel tat dies trotz Einladung seitens der Veranstalter:innen nie. Neben Scholz waren außerdem Familienministerin Lisa Paus, Verkehrs- und Digitalminister Volker Wissing, Arbeit- und Sozialminister Hubertus Heil, Innenministerin Nancy Faeser und die Startup-Beauftragte Anna Christmann vor Ort, von denen sich einige zum brisanten Thema der Chatkontrolle äußerten und den Vorschlag der EU-Kommission unisono kritisierten.

Auch die Ständemeile der re:publica war für Politikinteressierte gut besetzt. Vor Ort waren u.a.:

  • Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz,
  • Die öffentlich-rechtlichen Sender: ARD, ZDF & Deutschlandfunk,
  • Die Amadeu Antonio Stiftung,
  • Das Bundesministerium des Innern und für Heimat,
  • Die Heinrich-Böll-Stiftung,
  • Die Hans-Böckler-Stiftung,
  • Die Friedrich-Ebert-Stiftung, 
  • Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr

“Any Way the Wind Blows” war auch dieses Jahr wieder der Schlusssatz der diesjährigen re:publica. Wir bedanken uns bei Johnny und Tanja Haeusler, Andreas Gebhard, Markus Beckedahl und dem gesamten Team für ein gelungenes Comeback an einem neuen Ort.

Und übrigens: Sämtliche Keynotes, Talks und Panels könnt Ihr Euch hier noch einmal komplett anschauen.

Veranstaltungsbericht vom 08.-10. Juni 2022.

20. Juni 2022