politnews – Sommeredition – Mediale "Schaumkronen"

Der Bundestagswahlkampf sei bisher nur ein laues Lüftchen, klagt Jasper von Altenbockum in seinem Kommentar für die FAZ. So viele Themen liegen auf der Straße oder in der Luft – Diesel, Flüchtlinge, Gender-Gap, Digitalisierung, Verhältnis zu den USA, Europa… Doch keines mobilisiert richtig, obwohl jedes für eine politische Debatte taugt. Altenbockums Analyse ist, dass die „Kultur der großen Koalition“ und die „lautlosen Ausweichmanöver“ der CDU daran schuld seien, dass sich in diesem Wahlkampf keine „Schaumkrone“ bilden will, an der sich die nationale Öffentlichkeit mit Hilfe der Journalisten ergötzen könnte. Doch es gibt auch einen Lichtblick, denn der Alltag der Wahlkämpfer bestehe ja nicht aus der medialen Debatte, schreibt der FAZ-Kommentator, sondern aus der unmittelbaren, ganz und gar nicht langweiligen Begegnung mit den Wählern. Auf diesen Effekt setzten wahrscheinlich auch die Tür-zu-Tür-Wahlkämpfer der CDU.
Und dass die Wähler sich durchaus für die Bundestagswahl interessiert, zeigt nicht nur Google Trends, sondern auch eine Umfrage der Katholischen Universität Eichstätt unter Erstwählern. Von 440 Befragten gaben 46 Prozent an, sich sehr stark oder stark für Politik zu interessieren, 34 Prozent schätzten ihr Interesse als mittel ein. Nur knapp vier Prozent bezeichneten sich als gar nicht politisch interessiert. Befragt nach den Wahlpräferenzen schnitt die CDU/CSU mit 20,5 Prozent der Stimmen am besten ab, gefolgt von Bündnis 90/Die Grünen mit 15,8 Prozent. Spannend ist, dass Eltern bei den Erstwählern einen deutlich größeren Einfluss auf die Wahlbereitschaft haben als die Schule und, dass junge Menschen wahrscheinlicher zur Wahl gehen, je weniger Zeit sie in sozialen Netzwerken verbringen.
Ganz ohne Internet geht es bei der Bundestagswahl aber trotzdem nicht, deshalb ist das Projekt Wahl 2Q17 von Truth & Beauty mit Unterstützung des Google News Lab besonders spannend. Es präsentiert hübsch aufbereitete Daten, mit deren Hilfe man die täglichen Interessensschwankungen nachvollziehen kann. Auf diese Weise bekommt man eine Ahnung davon, was einen Kandidaten nach vorne gespült oder nach hinten geworfen hat.
Falls Sie Karriere-technisch eine Schritt nach vorne machen wollen, dann haben wir hier wieder ein paar Vorschläge für Sie zusammengestellt:

Ihre Dr. Sandra Busch-Janser


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14. August 2017