politnews – Sommeredition – „Gute“ Lobbyisten und solche, die es werden wollen

Der Deutschlandfunk nimmt in einer Serie die „guten“ Lobbyisten und selbsternannte Verbraucheranwälte unter die Lupe. Bisher sind Beiträge über die Deutsche Umwelthilfe, Foodwatch, Transparency International und Finanztip erschienen. Die Verbände, NGOs und Verbraucherportale, die hinter den Feldzügen gegen Konzerne stecken und vehement Kritik an der Politik üben, haben den Anspruch, die Interessen der Verbraucher zu vertreten. Doch wie unabhängig sind die Organisationen? Wie finanzieren sie sich und beeinflussen Großspenden den Fokus von Studien?
Wie das Geschäftsmodell der Deutschen Umwelthilfe funktioniert, hat sich auch die FAZ näher angesehen. Die NGO mit Verbandsklagerecht, die sich in der letzten Woche vor dem Stuttgarter Verwaltungsgericht gegen das Land Baden-Württemberg durchsetzte, wird vermutlich das „Autoland Deutschland“ mehr verändern als die Gesetzgebung der letzten Jahre.
„Gute“ Lobbyisten lassen sich aber in der Regel nicht am Thema, sondern an der Professionalität ihrer Arbeit messen. Während man früher einfach in den Job hineingerutscht ist, indem man sich politisch engagierte, kann man sich das Handwerkszeug heute ganz gezielt aneignen.
Die Quadriga University bietet schon seit einiger Zeit einen MBA Public Affairs & Leadership an. Im Mittelpunkt stehen dort „political processes and communicative regularities“. Public Affairs-Profis wie Kathrin Zabel bieten Grundlagenseminare, die vom Ablauf einer Bundestags-Sitzungswoche bis zur „Gesetzgebungsarithmetik“ alle Fragen zur politischen Interessenvertretung beantworten, während Spezialseminare sich beispielsweise der Frage zuwenden, wie „Informationsbeschaffung im politischen Berlin“ eigentlich funktioniert. Da das genau mein Thema ist, werde auch ich dort ein paar Einblicke geben. Wer lieber auf die öffentliche Meinung setzt, für den bietet beispielsweise die Campaigning Academy Berlin regelmäßig Antworten auf die Frage, wie man den 24 / 7 News Cycle gewinnt.
Im News Cycle verloren haben in dieser Woche die Autobauer gleich doppelt – nicht nur vor Gericht, sondern auch bei der Kommunikation über die Kartellvorwürfe. In die Bresche gesprungen ist dafür die Börse am Sonntag, die vom „Rufmord an der Autoindustrie“ schreibt.
Apropos guter Ruf. Die Bertelsmann Stiftung hat mit Blick auf die Bundestagswahl „die Stunde der Populisten“ abgesagt. Von einem populistischen Klima sei Deutschland „meilenweit entfernt“, wird in der Studie über „Populistische Einstellungen bei Wählern und Nichtwählern vor der Bundestagswahl 2017“ festgestellt. Da freuen wir uns natürlich!
Falls Sie an Ihrem guten Ruf arbeiten wollen und die politischen Prozesse kennen, haben wir hier wieder einige spannende politjobs für Sie zusammengestellt:

Im Veranstaltungskalender finden sich aufgrund der Sommerpause nur wenige Highlights… Eines ist aber sicher das Treffen der de’ge’pol COM: SUN – FUN – COM Das COM JOUR FIXE Sommerspecial am Beach Park 61.
Ihre Dr. Sandra Busch-Janser


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31. Juli 2017