Die europäische Öffentlichkeit ist erleichtert über den Wahlausgang in Frankreich. Die Franzosen konnten sich zwischen drei Systemgegnern entscheiden und haben in der ersten Runde immerhin der pro-europäischen Variante die meisten Stimmen gegeben. Thomas Schmid schreibt in seinem Kommentar für Die Welt: „Viele trauen sich, einem Mann, der sich politisch bis heute nicht wirklich erklärt hat, carte blanche zu geben.“ Mit anderen Worten: Die Öffentlichkeit/die Medien projizieren viele Hoffnungen auf einen Kandidaten und ein Programm, von dem sich erst noch zeigen muss, ob beides in der politischen Umsetzung standhalten kann. Schmid vergleicht Macron mit Obama, der Begeisterung (Hope) und den „Wind des Wandels“ (Change) brachte. Wer gestern den Fernseher eingeschaltet hat, konnte allerdings sehen, dass die Anhänger von Le Pen keineswegs traurig waren über den zweiten Platz und die Aussicht in der Stichwahl zu verlieren. Vielleicht schauen auch sie nach Amerika, dass nun von Donald Trump regiert wird und warten darauf, dass die Hoffnungen der Macron-Anhänger (das sind übrigens nicht mal ein Viertel der Franzosen) an der Realität zerschellen, wenn die angekündigten Reformen dazu führen, dass Privilegien nicht nur für ENA-Absolventen abgebaut werden und man die Konsequenzen der Reformen an Einzelschicksalen festmachen kann. Die Europäische Union wird hier – wie bei den Transformationen in Osteuropa – viel investieren müssen, damit wir alle eine Chance haben, dass der Front National nicht als lachender Sieger aus der nächsten Präsidentschaftswahl hervorgeht.
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Politische Polarisierung – Eine Studie zeigt, dass die politische Polarisierung in Amerika nicht direkt mit der Nutzung sozialer Netzwerke korreliert. Im Auftrag des National Bureau of Economic Research konnten die Forscher nachweisen, dass besonders ältere Menschen, die das Internet am wenigsten nutzen, zu extremen Ansichten neigen. Ursachen könnten der vergleichsweise höhere Konsum von Nachrichten des polarisierenden Kabelfernsehens sowie von Radio-Talkshows sein. Hinzukommen tiefergehende, strukturelle Probleme wie die steigende Einkommensungleichheit. vox.com
Werte-Wähler – Die Analyse aktueller Forschungsergebnisse zeigt laut Wolfgang Plöger, Geschäftsführender Gesellschafter von Lab4Innovations, dass sich Wähler unterschiedlicher Parteien durch ihre soziokulturellen Werte voneinander unterscheiden, es aber durchaus auch Berührungspunkte gibt. Wenig überraschend liegen die Anhänger von Bündnis90/Die Grünen zwischen den Polen „Offen“ und „Wir“ und die Schnittmenge zur Linken ist sehr groß. AfD-Anhänger sind „verschlossen“, während die Anhänger der FDP sehr pointiert im Bereich des Pols „Ich“ vertreten sind. Das Werteprofil der SPD-Anhänger ist laut Plöger auffallend schwach ausgeprägt, während die Anhänger von CDU und CSU einen klaren gemeinsamen Wertekern haben, der sich insbesondere bei der CSU zum Teil mit der AfD deckt. politik-kommunikation.de
Aufwärtstrend – In seinem 21. PR-Agenturranking hat „PR-Journal“-Herausgeber Gerhard Pfeffer Daten von 134 Agenturen ausgewertet. Das Ergebnis: In der PR- und Kommunikationsbranche ist das dritte Jahr in Folge starkes Wachstum zu verzeichnen – im Geschäftsjahr 2016 sind es 4,9 Prozent. Auch die Anzahl der Mitarbeiter wächst stetig, im vorigen Jahr um 4,24 Prozent. Pfeffer kommentiert außerdem, dass „gerade die großen Agenturen mit mehr als fünf Millionen Euro Honorarumsatz“ davon profitieren, dass sie von den Kunden auch über die klassische PR hinaus beauftragt werden. pr-journal.de
„Nervöse Republik“ – In seinem Dokumentarfilm gewährt Stephan Lamby ungewöhnliche Einblicke in den „Kampf von Politik und Medien um Öffentlichkeit“. Lamby hat ein Jahr lang Spitzenpolitiker und Journalisten begleitet, um einzufangen, unter welchem Druck sie stehen. Das ereignisreiche Jahr 2016 – Trump-Wahl, Brexit-Abstimmung und nicht zuletzt der Anschlag in Berlin – bot Gelegenheit das Land in einem Zustand der öffentlichen Dauererregung zu zeigen und Selbstkritik bei Meinungsmachern abzufragen. meedia.de (Kommentar) ardmediathek.de
Twiplomacy – Donald Trump ist nicht nur bei Twitter aktiv, er ist auch bei Instagram. Nach Indiens Premierminister Narendra Modi (6,8 Mio.) belegt er mit 6,3 Mio. Followern den zweiten Platz im Ranking der weltweiten Spitzenpolitikern erstellt von Twiplomacy. Die jährliche Social Media-Studie von Burson-Marsteller zählt aber nicht nur Follower und Aktivität, sondern zeigt anhand von Fallbespiele wie man Instagram am besten nutzt und welchen Accounts man folgen sollte. Die Top 3 sind @Bundeskanzlerin, @JustinpjTrudeau und @SebastianKurz. twiplomacy.com
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Veranstaltung der Woche (sponsored)
CampaignTech Europe am 19.05.
Die wichtigsten Termine der kommenden Woche:
- 24.04. – Friedrich Ebert Stiftung: Podiumsdiskussion „Bringt der Kapitalismus die Demokratie zu Fall? Demokratische Kontrolle und verbindliche Sorgfaltspflichten für transnationale Konzerne“
- 24.04. – CDU/CSU-Bundestagesfraktion: Diskussion „Spannungsfeld Energiewende – Die Energiewende wirtschaftlich gestalten“
- 24.04. – OSI-Club: Ringvorlesung: Cordula Tutt: „Hart und schmutzig? Was den Bundestagswahlkampf 2017 von anderen unterscheidet“
- 25.04. – GIGA: Skills for Development – An Agenda for Change in Latin America
- 26.04. – Deutschland Digital Pitch: IT-Sicherheit
- 26.04. – Sitzungswoche Sprechstunde mit Konstantin von Notz MdB
- 27.04. – Bitkom@eight Wahl-Spezial mit Lars Klingbeil
- 27.04. – DGAP: Podiumsdiskussion „Außenpolitik nach 100 Tagen Trump“
Täglich aktuelle Termine finden Sie auf www.politcal.de, auch bereits vorsortiert für: Institutions – Stakeholder – Political Consulting
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Job der Woche (sponsored)
Anforderungen: gute Kenntnisse über nationale Vorhaben sowie zu aktuellen Gesetzgebungsprozessen auf EU- und Bundesebene in den Themenfeldern „Smart Data“, „Open Access“, „Urheberrecht“ und „Datenschutz“; gute Kenntnisse über oder ein belastbares persönliches Netzwerk zu Key-Stakeholdern in Politik, Verwaltung und Medien in den benannten Themenfeldern; exzellentes Englisch; professioneller, kommunikationsstarker, seriöser Auftritt mit ausgesprochener Fähigkeit zur Kundenberatung auf hohem Niveau; abgeschlossenes Studium und mind. drei Jahre relevante Berufserfahrung
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Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) wurde 1992 im Vorfeld der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung („Erdgipfel von Rio“) von der Bundesregierung als unabhängiges wissenschaftliches Beratergremium eingerichtet. Seine Hauptaufgaben sind: globale Umwelt- und Entwicklungsprobleme zu analysieren und darüber in Gutachten zu berichten; nationale und internationale Forschung auf dem Gebiet des Globalen Wandels auszuwerten; im Sinne von Frühwarnung auf neue Problemfelder hinzuweisen; Forschungsdefizite aufzuzeigen und Impulse für die Wissenschaft zu geben; nationale und internationale Politiken zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung zu beobachten und zu bewerten; Handlungs- und Forschungsempfehlungen zu erarbeiten und durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein für die Probleme des Globalen Wandels zu fördern.
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