10. September 2025
Wachsendes Misstrauen in Politik und Medien

Eine repräsentative Umfrage der Körber-Stiftung zeigt: Das Vertrauen vieler Deutscher in Politik, Wirtschaft und Medien schwindet: Zwar blicken 52 Prozent der Befragten optimistisch in die Zukunft, der höchste Wert seit 2020, doch zugleich bewerten drei Viertel der Befragten die aktuelle wirtschaftliche Lage als weniger gut oder gar schlecht. Eine wachsende Mehrheit von 62 Prozent glaubt zudem, dass Deutschland nicht ausreichend für kommende Herausforderungen gerüstet ist.
Bei nur noch 45 Prozent liegt das Vertrauen in die Demokratie, während 76 Prozent der Befragten angeben den Medien mit Skepsis zu begegnen. Deutlich höher liegt das Vertrauen in die Wissenschaft (71 Prozent). Politisch wünschen sich knapp die Hälfte (49 Prozent) zwar mehr Durchsetzungsstärke, doch 94 Prozent fordern zugleich wirksame Kontrollmechanismen, wie durch Parlamente oder Gericht, deren Effektivität nur 56 Prozent aktuell ausreichend bestätigt sehen.
Besonders kritisch wird die Rolle sozialer Medien als Treiber gesellschaftlicher Spaltung bewertet: 85 Prozent sehen sie als Treiber von Hass und Polarisierung, fast ebenso viele fordern härtere Strafen gegen Hetze im Netz. 80 Prozent der Befragten sehen Populismus als Gefahr für die Demokratie (vgl. 2024: 69 Prozent). Unter den Befragten mit AfD-Parteipräferenz sind es im Vergleich 39 Prozent. Um dem Populismus zu begegnen, befürworten 85 Prozent ein hartes Vorgehen gegen Fehlinformationen. Für ein Verbot populistischer Parteien sprechen sich hingegen nur 54 Prozent aus.