politnews – Entwicklungspolitik

Unsichere Zeiten sind das. Nicht nur für die „einfachen Menschen“, die sich derzeit vor Terror fürchten oder fliehen, um Leib und Leben zu retten. Seit gestern sind sie auch für Menschen unsicher, die sich Briefkastenfirmen leisten – bevorzugt in Panama oder anderen paradiesischen Gegenden der Welt. In den letzten zwölf Monaten haben sich rund 400 Journalisten von mehr als 100 Medienorganisationen in rund 80 Ländern durch mehr als 2,6 Terabyte Daten oder 11,5 Millionen Dokumente gearbeitet. Die Unterlagen gehören der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca, die offenbar nicht nur für Drogenkartelle und Geldwäscher arbeitet, sondern auch für viele „Promis“ aus Politik, Sport und Wirtschaft. Wie es diese „Vorbilder“ mit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung halten, wird man in den nächsten Tagen überall auf der Welt in den Zeitungen lesen können.
Um die, die nichts haben und täglich ums Überleben kämpfen, kümmert sich nicht erst seit gestern die von U2-Sänger Bono mitbegründete Hilfsorganisation ONE. Ihr Ziel ist es, bis 2030 in Afrika extreme Armut und vermeidbare Krankheiten zu beseitigen. ONE konzentriert sich bei ihren Kampagnen auf die Zielgruppe Politik, aber Tobias Kahler, Direktor von ONE Deutschland, hat diese Woche trotzdem ein paar Fragen an die politpoll-Community. Wir freuen uns auf Ihre Antworten.
Ihre Dr. Sandra Busch-Janser


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Panama Papers – Unter dem Titel „PANAMA PAPERS. Die Geheimnisse des schmutzigen Geldes“ hebt die Süddeutsche Zeitung seit gestern einen 2,6 Terabyte großen Datenschatz. Noch ist nicht klar, wie viele Steine die Veröffentlichungen der rund 100 beteiligten Medien ins Rollen bringen, aber dass das Ganze politischen Zündstoff birgt, zeigt der SZ-Blog, der unter anderem die Stellungnahmen der Staats- und Regierungschefs weltweit sammelt. Hier geht’s zu den Enthüllungen: sueddeutsche.de   panamapapers.icij.org
Entwicklungen und Reaktionen zu den Panama Papers gibt’s im Live-Blog: sueddeutsche.de
It’s a Match! – Die Dating-App „Tinder“ mischt beim US-Präsidentschaftswahlkampf mit. Während die Nutzer sich durch die App wischen, werden ihnen Video-Karten mit politischen Inhalten präsentiert: Soll in den USA nach Öl und Gas gebohrt werden? Soll die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert werden? Je nachdem, ob die Nutzer diese Fragen mit ja oder nein beantworten, werden ihnen Bernie Sanders, Hillary Clinton oder Donald Trump als Match angezeigt. mashable.com
Bernies Online-Kampagne – Über den Ausgang des US-Präsidentschaftswahlkampfs entscheidet in erheblichem Maße das Wahlkampfbudget der Kandidaten. Doch wie heißt es so schön: „Kleinvieh macht auch Mist“ und so hat Clinton-Konkurrent Bernie Sanders inzwischen über 33 Millionen Dollar durch Kleinspenden von durchschnittlich 57 Dollar generiert. Doch es geht nicht nur ums Geld, erklärt Kevin Tiedgen, Gründer des Blogs campaigningandstrategy.de. Dieser bottom-up-Ansatz hat den Vorteil, dass die Anhänger sich mit dem Kandidaten verbunden fühlen: „Sie haben einen Beitrag geleistet und wollen gewinnen. Dies kann in der Masse einen erheblichen Push bedeuten, wie wir dies bei Bernie Sanders erlebt haben, dessen Anhänger extrem engagiert für ihn kämpfen.“ Mit welch strategisch-technisch raffinierten Methoden Sanders’ Kampagnenteam agiert, erklärt Tiedgen hier: campaigningandstrategy.de
Politisches Emotionsmanagement – Die AfD besetzt das Thema „Flüchtlinge“ und instrumentalisiert dieses für eine Welle der Wut und Empörung. Politikberater Mathias Ulmann spricht daher in der aktuellen p&k von „Agenda Surfing“ statt von „Agenda Setting“. Zweifelsohne gehören Emotionen zur Politik dazu, doch was können Volksparteien gegen den Erfolg der Rechtspopulisten tun? Ulmann zufolge dreht sich alles um die essentielle Frage der Identität unserer Gesellschaft. Die etablierten Parteien müssten demnach eine Vision entwickeln, die ein Gegenmodell zur Weltsicht der AfD darstellt. Mithilfe von Kommunikationsexperten gilt es dann Strategien auszuarbeiten, mit denen die Parteien die Bevölkerung begeistern und für sich gewinnen können. politik und kommunikation (Print-Ausgabe 114, S.60-62)
Social Media und politische Kommunikation I – Die europäische Public-Affairs-Branche nutzt die Potentiale der digitalen und sozialen Medien stärker als ihre Kollegen in den USA. Während die Mitglieder des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission und des Ministerrats sowie verschiedene Stakeholder auf europäischer Ebene digitalen Medien einen hohen Stellenwert einräumen, zeigen sich die politischen Entscheider in den USA zurückhaltender. So lautet das Ergebnis der neuesten Studie der MSL Group “The Digital and Social Media Revolution in Public Affairs: Where we are and where we’re going“. Wir haben für Sie einen genaueren Blick auf die Studie geworfen: polisphere.eu
Social Media und politische Kommunikation II – Wie Politiker und Parlamente Social Media nutzen (sollten), erklärt Chantal Schwindelhammer in einem Gastbeitrag auf dem Blog des Hamburger Wahlbeobachters. Demnach pflegen Parteien ihre Accounts nur im Wahlkampf und Politiker setzen eher auf Information statt auf Interaktion. Besonderes Lob hingegen erhält auch hier die Arbeit in Brüssel. So kürt die Autorin die Social-Media-Arbeit des Europäischen Parlaments zum Paradebeispiel für politische Kommunikation im digitalen Zeitalter. hamburger-wahlbeobachter.de
KAS-Seminare zu Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Sie gebrauchen „zeitgleich“ und „gleichzeitig“ als Synonyme, neigen zu verschachtelten Bandwurmsätzen und fragen sich, wie Journalisten zu ihrer bildlichen Sprache finden? Dann sollten Sie einen Blick in das neue Online-Seminarangebot der Konrad-Adenauer-Stiftung werfen. Egal, ob Sie beruflich oder ehrenamtlich mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun haben – in den nächsten Monaten können Sie bequem von zu Hause aus alles über Pressefotos, Presseportale und Pressemitteilungen lernen. Mehr dazu hier: polisphere.eu
Öffentlich-rechtlicher Polit-Talk – Die BILD-Zeitung hat die Gästeliste aller politischen Talk-Sendungen in ARD und ZDF seit Jahresbeginn (76 Sendungen mit 322 unterschiedlichen Gästen) ausgewertet. Zwar führt Thomas Oppermann, SPD-Fraktionsvorsitzender, mit fünf Auftritten die Einzelwertung an, aber die Union war fast doppelt so oft in den Wohnzimmern präsent (CDU/CSU: 42, SPD: 24). Auch die AfD kann sich über mangelnde Sendezeit nicht beklagen: Frauke Petry belegt mit drei Auftritten den dritten Platz. Insgesamt zehn Mal waren AfD-Vertreter zur Diskussion geladen: bild.de


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Unser Gastautor Tobias Kahler, Direktor ONE Deutschland, stellt in dieser Woche Fragen zur Entwicklungspolitik.
Können Online-Petitionen Ihrer Meinung nach Druck auf die Politik ausüben?

Weitere Fragen – samt Antworten – gibt’s täglich in der App. Diese finden Sie in Ihrem Appstore – per Suche nach “politpoll” oder per Klick auf folgende Direktlinks: politpoll-App für iPhone/iPad  politpoll-App für Android
Hier die Ergebnisse aus der vergangenen Woche rund um den “Wandel der deutschen Parteienlandschaft”: politpoll.de


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Veranstaltung der Woche
Microsoft: „Im Dialog mit Politik und Gesellschaft“ mit Ulrich Grillo (BDI)
Die deutsche Industrie steht heute im Angesicht digitaler Transformation vor neuen Herausforderungen im internationalen Wettbewerb. Am 6. April um 19:00 soll im Gespräch mit Ulrich Grillo beleuchtet werden, wie sich der Wirtschaftsraum zwischen den Vereinigten Staaten, Deutschland und Europa verändert hat und wie sich gemeinsame Antworten auf zentrale Fragen der Gestaltung der Globalisierung, des Welthandels und der Digitalisierung finden lassen.
Die wichtigsten Termine der kommenden zwei Wochen:

Täglich aktuelle Termine finden Sie auf www.politcal.de, auch bereits vorsortiert für:
Institutions – Stakeholder – Political Consulting


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Job der Woche
Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sucht Referenten „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ (m/w)
Das Bundeskanzleramt sucht am Dienstort Berlin im Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zum nächst möglichen Zeitpunkt im Referat AS P – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit als Mutterschutzvertretung (voraussichtlich bis 1. September 2016) ggf. mit der Möglichkeit einer befristeten Verlängerung für die Dauer der Elternzeit (voraussichtlich bis 1. Juli 2017). Der Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration unterstützt die Beauftragte bei der Erfüllung ihrer Aufgaben nach § 93 AufenthG und der Ausübung ihrer gesetzlichen Befugnisse. Das Team des Referats AS P ist dabei federführend zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Beauftragten.

Aktuelle Stellenanzeigen auf politjobs.de:

Weitere Stellenanzeigen finden Sie auf www.politjobs.de. Sie wissen schon genau was Sie suchen? Hier der Direkteinstieg zu den verschiedenen Einstiegsleveln:
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Stakeholder der Woche
ONE Deutschland
ONE ist eine internationale Lobby- und Kampagnenorganisation, die sich mit Unterstützung von mehr als 7 Millionen Menschen aktiv für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten in Afrika einsetzt. ONE wurde mitbegründet durch Bono und steht keiner politischen Richtung nahe. ONE sensibilisiert die Öffentlichkeit für entwicklungspolitische Themen und arbeitet eng mit politischen Entscheidern zusammen, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährungssicherheit zu erhöhen und mehr Transparenz für Programme zur Armutsbekämpfung einzufordern.
politdir.de ist der neue Wegweiser durch die Berliner Republik. Sollen wir als nächstes an dieser Stelle Ihr Unternehmen vorstellen? Sie erreichen uns unter: mail@politapps.eu.

 CONTACT & IMPRINT 

polisphere e.V. – think tank for political consulting
Projektleiter: Philipp Kardinahl
Vorsitzende: Dr. Sandra Busch-Janser
Albrechtstraße 16 – D-10117 Berlin
T +49.30.204541-20 – F +49.30.204541-21
berlin@polisphere.eu
www.polisphere.eu

Explora, Publica, Communica – ist Auftrag und Leitmotiv: polisphere erforscht die politische Sphäre, publiziert das Wissen der Branche und bringt die Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. 1999 als Netzwerk etabliert, bietet polisphere mit verschiedenen Veranstaltungsformaten ein Forum für den Austausch von Ideen, ein auf Politik und Beratung spezialisiertes Verlagsprogramm sowie wissenschaftlich fundierte Forschung und branchenbezogene Recherchen. Praxis- aber nicht Profit-orientiert liefert polisphere Impulse und Denkanstöße für die Beratungsbereiche Public Affairs, Public Policy, Public Sector und Public Campaigning.

4. April 2016