Der geringe Anteil von Frauen im Bundestag (35 %) spiegelt sich in dem Anteil von Redebeiträgen, definiert als Reden, Erwiderungen, Kurzinterventionen und Zwischenfragen, weiblicher Abgeordneter (33,9 %) wider. Das ergab eine Analyse von polisphere. Damit haben sich weibliche Abgeordnete bis zur Sommerpause in dieser Legislaturperiode durchschnittlich 26,7 Mal zu Wort gemeldet, ihre männlichen Kollegen 28,1 Mal. Auffällig sind dabei Abweichungen zwischen Redeanteilen und Gender-Proportionen innerhalb der Parteien. So verzeichnen die Grünen zwar mit 58,8 % den höchsten Anteil von Frauen in ihren Reihen, doch sind nur 56,3 % der Äußerungen der Partei von weiblichen MdBs, die sich damit im Vergleich zu ihren Kolleginnen im Parlament unterdurchschnittlich zu Wort meldeten: 23,4 Mal. Auch die Linke verzeichnet trotz des zweitgrößten Frauenanteils (55%) unter den Fraktionen einen signifikant geringeren weiblichen Redeanteil (52,3 %). Die AfD hat sowohl den geringsten Frauenanteil (13,3 %) als auch die proportional wenigsten Redebeiträge von Frauen in der Fraktion (12,0 %).