politnews – Sommeredition – Berlin im Wahlkampfmodus

„Macht weiter so, macht uns zu Helden, nennt unsere Namen, zeigt unsere Gesichter möglichst oft und möglichst groß, zeigt eingeschüchterte, fliehende Menschen, zeigt weinende Väter und Mütter, die gerade ihr Kind verloren haben und macht Euch zum Deppen- nicht uns.“ Mit diesem Aufruf wendet sich W&V-Chefredakteur Jochen Kalka in einem offenen Brief voller Ironie an Medien und Social Media Kanäle. Er kritisiert massiv den medialen Umgang mit Amokläufern und Terroristen. Dieser fördere und bestätige deren Taten geradezu, mache die Täter zu Opfern, so Kalka.
Die Universität Zürich hat derweil in einer Studie herausgefunden, dass die meisten Personen Hasskommentare unter ihrem Klarnamen posten. Das mag zunächst überraschen. Die Studienautoren erklären das Phänomen dadurch, dass die Postings somit authentischer und mobilisierender wirken und Hassstürme somit sogar noch steigern könnten.
Mit den Potenzialen des Internets für bürgerschaftliche Teilhabe und politische Kommunikation, aber auch mit den Gefahren ihres Missbrauchs wird sich das neu gegründete Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie (DIID) beschäftigen. Das Institut, welches aus dem NRW-Forschungskolleg „Online-Partizipation“ hervorgegangen ist, vereint 19 Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen.
Die von der AfD gewünscht soziale Kontrolle richtet sich nun gegen die Partei. Erst konnte sie keine Wahlkampfagentur in Deutschland finden und dann keinen Anzeigenplatz. Zumindest der Tagesspiegel lies auf die Anfrage der Partei wissen: „Wir sind nicht sicher, ob die Nachbarschaft unserer Zeitung zu Ihnen passt. Vielleicht versuchen Sie es erst einmal bei der Nationalmannschaft.“
Auch Die ZEIT setzt den AfD-Horrormeldungen etwas entgegen und spielt den Nutzern ihrer App nun täglich eine positive Nachricht aufs Handy. Für all diejenigen, die sich wie wir immer mal wieder vor Augen halten müssen, dass es uns rational gesehen gar nicht so schlecht geht, ist das sicher einen Versuch wert.
Richtig kurz und innovativ ist es zwar nicht geworden, aber immerhin nun im Internet und im Kino zu sehen: das verfilmte Wahlprogramm der Berliner CDU. 30 Minuten dauert der professionell produzierte Film, der in 12 Kapiteln sowohl eine Bilanz der bisherigen Arbeit der rot-schwarzen Koalition vollzieht als auch die Forderungen der Christdemokraten für die kommende Legislaturperiode präsentiert. Auch die Grünen versuchen sich in Vorausschau auf die Bundestagswahlen 2017 an etwas Neuem: Anstatt wie bisher die Agentur Zum Goldenen Hirschen zu beauftragen setzen sie auf die eigens für den Grünen-Wahlkampf gegründete Agentur ZBA („Ziemlich Beste Antworten“).
Auch der SPD-Kreisverband Eifelkreis Bitburg-Prüm geht neue Wege und sucht seine/n „Kandidaten/Kandidatin für die Bundestagswahl 2017“ per Facebook-Post. Bewerbungen werden noch bis zum 15. September angenommen.
Falls MdB nicht Ihr Traumjob ist, dann haben wir noch einige andere Angebote auf  politjobs.de für Sie zusammengestellt:

Ihre Dr. Sandra Busch-Janser


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28. Juli 2016